Mach aus Deinem Herzen keine Mördergrube!

Die Redewendung kennen wir wahrscheinlich alle. Gemeint ist: Offen äußern, was man denkt und empfindet.

Mördergruben waren in alten Zeiten die Löcher, in denen Mörder und Verbrecher sich versteckten, um den Ahnungslosen hinterhältig zu überfallen oder auszurauben.

Wenn das Herz zur Mördergrube wird, dann fresse ich immer nur alles in mich hinein, was mich ärgert. Sage nie, wenn etwas mir nicht passt. Da staut sich dann alles im Herzen an. Es brodelt im Herzen vor sich hin. Ich hege meinen Groll gegen meinen Partner, gegen die Partnerin, gegen den Kollegen, gegen den Kameraden.

Mit einem Mal bricht dann alles heraus. Das Herz macht sich Luft und ich lasse meine hinterhältigen Mörder und Verbrecher in Form von unbedachten, falsch gewählten Worten frei.

Nichts kann die Seele eines anderen Menschen so verletzen wie Worte. Nichts kann das, was zwischen uns und einem anderen ist so tot machen, wie aus Wut dahin geschleuderte Vorwürfe und Beleidigungen.

Es ist das Herz ein trotzig und verzagt Ding! (Jer. 17,6)

stellt Gott in der Tageslosung der Herrnhuter für heute fest. Dabei können wir im Augenblick alles andere gebrauchen, nur nicht trotzige und verzagte Herzen.

Wir werden gezwungen in Familien und Partnerschaften enger zusammenzurücken. Man hat sich öfter und länger als sonst in unserem Alltag. Es ist ein bisschen so wie Weihnachten, wo Familie auch eng beieinander sitzt. Nur eben länger und ein Ende ist nicht absehbar.

Ein Herz wie eine Mördergrube ist starr. Es braucht jetzt Herzen, die sich verschenken können. Damit meine ich, Herzen, die sich nicht verschließen, sondern offen sind. Lieber gleich sagen, was mich ärgert und stört. Das ist oft schwer und manchmal wissen wir gar nicht so recht, was im Hin und Her der Gefühle das Herz wirklich belastet.

 Im Neuen Testament heißt es:

 Gott ist größer als unser Herz und erkennt alle Dinge!

 Gott hat eine andere Perspektive auf uns und unsere Mitmenschen. Die heißt Versöhnung. Es hilft, bevor die Mördergrube explodiert, sich Gottes Sicht auf die Dinge zu eigen zu machen. Wenn ich nicht weiß, wie ich es ansprechen soll, erstmal innehalten und beten. Das macht mir die Dinge leichter.

 Also: Machen sie aus ihrem Herzen keine Mördergrube!

 Gebetsbitte:

Herr, gib mir Mut zum Brückenbauen,
gib mir den Mut zum ersten Schritt.
Laß mich auf deine Brücken trauen,
und wenn ich gehe, geh du mit.

Ich möchte gerne Brücken bauen,
wo alle tiefe Gräben sehn.
Ich möchte hinter Zäune schauen
und über hohe Mauern gehn.

Ich möchte gern dort Hände reichen,
wo jemand harte Fäuste ballt.
Ich suche unablässig Zeichen
des Friedens zwischen Jung und Alt. Amen.

(Kurt Rommel)

 

Gott segne Sie!

Bleiben Sie gesund.

Ihre Ev. Militärseelsorge Augustdorf