Das soziale Engagement und das Ehrenamt zählen – „mit Sicherheit“ – zu den Faktoren, die eine Stadt zusammenhalten. Unter dieser Themenstellung fand die diesjährige Rüstzeit der 5. Kompanie des Feldjägerregimentes 2 aus Augustdorf in Hamburg statt. In der mit über 1,8 Mio. Einwohnern zweitgrößten Stadt der Bundesrepublik sind diese Faktoren denn auch mit Händen zu greifen.
Zum Thema „Sicherheit“ während des G20-Gipfels kamen die Militärpolizisten schon mit ihrem Stadtführer in ein intensives Gespräch. Der Vortrag von Ralf Martin Meyer, Polizeipräsident von Hamburg, regte zur kritischen Reflexion der Ereignisse an, und das Treffen in der Redaktion der Wochenzeitung „DIE ZEIT“ beleuchtete die Tage des G20-Gipfels aus journalistischer Sicht – auch am Tisch der Redaktion gab es eine angeregte Diskussion. Der Besuch im Polizeimuseum ergänzte das Thema um die Geschichte der Polizeiarbeit und die konkrete Technik zur Ermittlung von Straftaten. In der Andacht arbeiteten die Soldaten an Hand von These 5 der Barmer Theologischen Erklärung zum Verhältnis von Staat und Kirche und hier insbesondere zur Frage des legitimen Einsatzes von polizeilicher bzw. militärischer Gewalt.
Der Besuch des Rauhen Hauses in Hamburg-Horn war mit Abstand der Höhepunkt zum Thema „soziales Engagement“: Die Andacht im „Rugen Hus“, der „Keimzelle“ der Inneren Mission, erinnerte an Johann Hinrich Wichern und seinem Engagement für die Jugendlichen
im Hamburg des 19. Jahrhunderts. Der Besuch im „Duckdalben“, dem „International Seamen’s Club“ der Seemannsmission führte der Rüstzeitgruppe das aktuelle sozialdiakonische Engagement der evangelischen Kirche im Hamburger Hafen vor Augen.
Nicht erst zum Thema „Ehrenamt“ führte der Weg auf die „Rickmer Rickmers“, dem „maritimen Wahrzeichen Hamburgs“. Bevor Joachim Stratenschulte, Geschäftsführer der Stiftung „Rickmer Rickmers“ und Oberst a.D., den Soldaten „sein Schiff“ vorstellte und am „Captain’s Table“ seine ehrenamtliche Tätigkeit erläuterte, hatte er sie schon am Montag über die Reeperbahn geführt – ehrenamtlich und mit großer Leidenschaft.
Die Andacht an Bord hatte den Christushymnus (Philipper-Brief, Kapitel 2) zum Gegenstand und verdeutlichte in der gemeinsamen Abendmahlsfeier an der Person Jesu Christi, was Leidenschaft und Hingabe bewirken können: Glaube, Liebe, Hoffnung. Einzig die Liebe gewinnt, wenn sie sich verschwendet.
Neben allen, die zur Durchführung der Rüstzeit beigetragen haben und sich den Fragen der Feldjäger stellten, ist an dieser Stelle allen voran Joachim Stratenschulte besonders zu danken. Als Zeichen Ihres Dankes legten die Soldaten eine stattliche Kollekte zusammen, die der Kinderbetreuung am Standort Augustdorf zugutekommen soll. (mb)
Zum Titelfoto:
Die Feldjäger an Bord der „Rickmer Rickmers“ (Foto: mb)
Joachim Stratenschulte zeigt die Schiffsglocke, mit der jeweils der Hamburger Hafengeburtstag eröffnet wird (Foto: mb)
Spannend: Vortrag des Polizeipräsidenten zum G20-Gipfel (Foto: mb)
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