Die „Stunde Null“ und der Übergang zur „Bonner Republik“ stand im Mittelpunkt der Rüstzeit des 1. Zuges der StFmKp der PzBrig 21 „Lipperland“ in Marienheide. Die 30 Soldaten des Zuges unter Führung von Oberleutnant David Speczyk vertieften das Thema mit dem Besuch des Friedensmuseums „Brücke von Remagen“. Lebendig und mitreißend berichtete der ehemalige Bürgermeister von Remagen und Gründer des Museums, Hans-Peter Kürten, von der Geschichte der Brücke in den letzten Kriegstagen und seiner Idee, in den übrig gebliebenen Brückenpfeilern ein Friedensmuseum einzurichten.
Im Anschluss sammelte Militärpfarrer Martin Benker die Soldaten zur Andacht in der Kapelle „Zur schwarzen Madonna“. Diese war in der sogenannten „Goldenen Meile“ errichtet worden, wo am Ende des Krieges über 250.000 deutsche Soldaten als Kriegsgefangene interniert wurden und dort ihre „persönliche Stunde Null“ erlebten.
Einer von ihnen, ein ehemaliger Bildhauer, hatte damals aus Lehm eine Madonna geformt und damit „seiner Stunde Null“ in besonderer Art Gestalt verliehen. Der Besuch des Regierungsbunkers in Ahrweiler schlug dann schon die Brücke in die Zeit der Bonner Republik.
Ein Höhepunkt ganz anderer Art war die Verabschiedung des Zugführers am letzten Abend der Rüstzeit. Der Zug bildete im Garten des Franz-Dohrmann-Hauses einen Kreis und nahm ihren scheidenden Zugführer in die Mitte. Die Soldaten des Zuges nahmen einzelne Steine, verbanden mit ihnen Erinnerungen an die vergangene Zeit, äußerten ihren Dank und häuften die Steine nach biblischem Vorbild zum einem Steinmal auf. Mit einem Stadtführer der besonderen Art über Köln, dem Ort seiner neuen Verwendung, wünschten sie dem scheidenden Zugführer alles Gute und Gottes Segen. (mb)
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