Für den Motorradfahrer ist die Bedeutung dieses Satzes lebenswichtig: Wohin sein Blick geht, dahin geht auch die Fahrt. Im übertragenen Sinn gilt sie aber auch für das Leben und den Glauben. Darum gehört zu jeder Bikerausfahrt immer auch der „Blick nach oben“ – das „Benzingespräch“ mit Gott in Form einer Andacht mit anschließendem Bikersegen.

So auch am Himmelfahrtstag: Nach Andacht und gemeinsam erbetenem Bikersegen machten sich die Biker auf den Weg. In drei Gruppen fuhren die knapp dreißig Teilnehmer zunächst durchs Sauerland ins oberbergische Marienheide.

Dank der gut vorbereiteten Tourguides Hauptmann Dirk von Ohlen und Oberstabsfeldwebel Achim Wittenbröker hatten sie ihre Freude an kurvenreichen und landschaftlich reizvollen Strecken, und das bei allerbestem Wetter.

Highlight am Freitag war der Besuch des Museums „Hürtgenwald 1944 und im Frieden“ bei Düren mit anschließendem kurzen Stopp am Gedenkstein für Leutnant Friedrich Lengfeld. Amerikanische Veteranen hatten ihn aufgestellt, um daran zu erinnern, wie der deutsche Leutnant sich 1944 während bei der Schlacht im Hürtgenwald für einen verwundeten amerikanischen Soldaten einsetzte. Der gerade einmal 23jährige deutsche Kompaniechef konnte die Hilferufe des verwundeten amerikanischen Soldaten nicht ignorieren und machte sich mit einigen seiner Kameraden durch das Minenfeld auf den Weg, um ihm zu helfen. Dabei wurde Lengfeld selber von einer Mine erfasst und starb schließlich im Lazarett an seinen Verletzungen.

 

Die Biker, selber Soldaten, waren beeindruckt, dass Kameradschaft auch im Krieg Soldaten der gegnerischen Armee einschließen kann. So auch amerikanische Veteranen: In Anlehnung an ein Bibelwort schrieben sie auf den Gedenkstein: „Niemand hat größere Liebe als der, der sein Leben hingibt für seinen Feind“. –

Ziel am Samstag war das Friedensmuseum „Brücke von Remagen“. Dort empfing Hans Peter Kürten die Bikergruppe. Der ehemalige Bürgermeister von Remagen erzählte begeistert, wie er sich für das Friedensmuseum einsetzte, das schließlich nach unermüdlichem 2016 BikerRZ1_wwwEinsatz Wirklichkeit wurde und heute von Menschen, vor allem aus den USA und Deutschland, besucht wird. Der Vortrag war so lebendig, dass die Gruppe gar nicht merkte, wie die Zeit verging. Sein Grundsatz hat sich eingeprägt: „Lasst uns jeden Tag mit Herz und Verstand für den Frieden arbeiten. Beginne jeder bei sich selbst.“

Ein Gottesdienst an den Motorrädern am Sonntag lenkte den Blick wieder nach oben, und mit Gottes Segen ging es dann heimwärts. Bleibt der Dank an die vielen Hände, die uns unterstützt haben, unter anderem Oberstabsfeldwebel Uli Specht und seine Frau, die die Biker mit dem PKW begleitet haben, und Stabsunteroffzier Yessica Held für das „Coffee and Bike“ am Donnerstag. (mb)