Dort wo sonst Kinder ausgelassen toben und spielen, prägen nun große Sandberge und schweres Baugerät das Bild. Auf dem Gelände der Kindertagestätte „Stachel-Bär“ – unweit des Nordtores der Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne – sind die ersten Anzeichnen für den Ausbau deutlich erkennbar. Mit dem obligatorischen „Ersten Spatenstich“ ist nunmehr auch der offizielle Startschuss für die Erweiterung der Einrichtung gegeben.

Bei Schneeregen und winterlichen Temperaturen waren rund 50 Gäste aus Militär und Politik, Kirche und Verwaltung, unter ihnen Militärgeneraldekan Matthias Heimer aus Berlin sowie Landessuperintendent Dietmar Arends, der Einladung der evangelischen Militärkirchengemeinde gefolgt, um gemeinsam mit Militärpfarrer Martin Benker und dem Standortältesten der Augustdorfer Garnison, Oberst Siegfried Zeyer, den offiziellen Startschuss für die Erweiterung der Kindertagesstätte der evangelischen Militärkirchengemeinde zu geben.

Eine gemeinschaftliche Aufgabe

Militärpfarrer Martin Benker dankte in seiner kurzen Begrüßungsrede all denjenigen, die auf vielfältigste und unterschiedlichste Weise an der Realisierung des Ausbauprojektes mitgewirkt haben. Basierend auf der „Agenda „Attraktivität“ der Bundeswehr begannen die ersten Überlegungen zur Optimierung des Betreuungsangebotes der Kindertagesstätte bereits im Frühjahr 2014. Eine Befragung der Soldatinnen und Soldaten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bundeswehrdienstleistungszentrums am Standort Augustdorf hatte ein eindeutiges Ergebnis erbracht: trotz Verkleinerung des Standortes im Zuge der Einnahme der Kommandostruktur „HEER2011“ steigt der Betreuungsbedarf bis zum Jahr 2018 und darüber hinaus stetig an. „Zudem ist Augustdorf generell eine sehr junge Gemeinde“, wies Militärpfarrer Benker auf die ohnehin wachsende Nachfrage nach Betreuungsplätzen in der Gemeinde am Sennerand hin. Im Rahmen eines „Runden Tisches“ saßen im Sommer 2014 dann nicht nur Vertreter der Bundeswehr und des unter Führung des damaligen stellvertretenden Brigadekommandeurs, Oberst Volker Rönnike, und der Militärkirchengemeinde zusammen. Der Kreis Lippe sowie die Gemeinde Augustdorf beteiligten sich ebenfalls intensiv an den vorbereitenden Gesprächen und Planungen.

„Nun fangt doch endlich an“

„Gerne erinnere ich mich an den damaligen Landrat des Kreises Friedel Heuwinkel, der bei einer der zahlreichen Sitzungen irgendwann sagte: „Nun fangt doch endlich an“, erinnert sich Martin Benker mit einem Lächeln.
Militärgeneraldekan Mathias Heimer, der eigens aus Berlin nach Augustdorf gereist war, betonte, dass Kinder und deren Wohlergehen schon immer eine zentrale Bedeutung für die Kirche haben. „Ich bin froh, dass wir als evangelische Militärseelsorge unseren Beitrag leisten können“, betonte Heimer.

Oberst Siegfried Zeyer als Standortältester der Augustdorfer Garnison wünschte dem Bauvorhaben ebenfalls einen guten und reibungslosen Verlauf. „Der Standort wird nochmals um ein Vielfaches attraktiver“, so Oberst Zeyer. Gerade während fordernder Ausbildungs-und Übungsvorhaben sowie besonders im Einsatz sei es von enormer Bedeutung, dass die Soldatinnen und Soldaten ihre Kinder in guten Händen wissen, betonte der 54-Jährige, der selbst ab Sommer erneut das deutsche Einsatzkontingent im Kosovo führen wird. Passend zum Wetter ließen es sich die Kinder der KiTa „Stachel-Bär“ gemeinsam mit ihren Erzieherinnen nicht nehmen, eine eigene Version des bekannten Kinderliedes „Heute kann es regnen, stürmen oder schnei’n“ vorzutragen.

Fertigstellung bis Sommer

Bis Sommer 2016 werden durch den Ausbau sechs neue Betreuungsplätze für Kinder ab dem ersten Lebensjahr und vierzehn Plätze für Kinder im Alter von 3 – 6 Jahren sowie Tagespflegeplätze geschaffen. Damit soll der in den vergangenen Jahren seit 2014 stetig gestiegene Betreuungsbedarf am Standort Augustdorf gedeckt werden. Damit verdoppelt sich die Anzahl der zu betreuenden Kinder an der Hermannstraße. Durch den Ausbau sowie das zusätzliche Personal werden die Mitarbeiterinnen der Kindertagesstätte um ihre Leiterin Wiebke Müller zukünftig noch bessere Betreuungsmöglichkeiten für die Kinder der Soldatinnen und Soldaten sowie zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne anbieten können. Derzeit werden 31 Kinder von Angehörigen der Bundeswehr und des Bundeswehrdienstleistungszentrums gemeinsam mit weiteren Kindern aus der Sennegemeinde in der Einrichtung betreut.

Finanziert wird der Ausbau durch die Evangelische Militärkirchengemeinde, die der Lippischen Landeskirche angehört, den Haushalt „Evangelische Seelsorge in der Bundeswehr“, den Kreis Lippe, das Bundesministerium der Verteidigung und Spenden. Insgesamt werden in die Erweiterung der Kindertagesstätte an der Hermannstraße 700.000 Euro investiert.

Nach dem obligatorischen „Ersten Spatenstich“ nutzten zahlreiche Gäste den anschließenden Stehempfang noch zu einem kurzen Gedankenaustausch.

 

Text: Hptm Martin Waltemathe Stab PzBrig 21
Fotos: OstGefr Dominik Leifeld, Stab PzBrig 21