Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, dass der König der Ehre einziehe!
Ein mittelkalter grauer Novembertag in Augustdorf. Freitagnachmittag. In der Kaserne ist es schon ruhig, die meisten Soldatinnen und Soldaten sind schon im Dienstschluss. In der Evangelischen Militärkirche am Nordtor brennt Licht. Die Kirchentür steht auf und eine besondere Gruppe von drei Menschen bewegt sich darauf zu und geht hinein. Die drei sind merkwürdig angezogen: Einer trägt eine Krone. Einer trägt einen Stern. Sie laufen zügig, damit sie nicht zu spät kommen, über die festlich orientalische Kleidung haben sie den Anorak geworfen. Moderne „Sternsinger“, auch die heiligen drei Könige genannt, auf dem Weg zur Krippenspielprobe für Heiligabend.
Derselbe Ort, ein paar Tage später. Es regnet es ist schon dunkel. In der evangelischen Militärkirche am Nordtor brennt wieder das Licht: Die Tür steht auf und eine Gruppe von Menschen bewegt sich darauf zu. Diese Menschen haben keinen Stern, keine Krone in den Händen, sondern ihre Liedermappen, denn es ist Chorprobe. Die Kantorei der Militärkirchengemeinde und die Stimmen von „Querbeet“ dem Chor der Dorfkirche bereiten sich auf das gemeinsame Adventkonzert vor. Ja, es gibt vor Weihnachten einiges tun. Wir freuen uns und sind dankbar über alle, die mitmachen.
So ist das nun mal: Die Adventszeit- schön und ein bisschen stressig zugleich. Weihnachten kommt schon bald. Es steht da im Kalender und fordert von uns allen in ganz verschiedener Weise Aufmerksamkeit, und das ist auch gut so. Denn der König der Welt wird geboren, um ein Mensch für uns Menschen zu sein. Ein König, der regieren wird in alle Ewigkeit. Er ist der wahre Friedefürst. Mit ihm verbindet sich die tiefe menschliche Hoffnung auf Frieden auf ein Leben ohne Leid, Geschrei, Ungerechtigkeit und Gewalt.Wir bereiten vor, wir dekorieren um wir proben und üben, damit wir die Verheißung des Friedens nicht nur hören, sondern ihr auch folgen, ihrer sicher werden und ihr vertrauen.
Und wenn dann am Heiligabend die Tür der evangelischen Militärkirche am Nordtor wieder aufsteht und die Kerzen am Christbaum brennen, dann werden (hoffentlich) viele Menschen kommen. Und was sie auch mitbringen und was sie bewegt: Ob Sorgen oder Vorfreude, Erschöpfung oder Aufregung, Unzufriedenheit oder Zuversicht: Das Kind in der Krippe mit dem menschlichen Angesicht Gottes wird sich ihrer annehmen und allen und allem mit Liebe begegnen.
Ein gesegnetes und fröhliches Weihnachtsfest
und ein zufriedenes und gesundes neues Jahr
wünschen Ihnen Ihre Militärgeistlichen
Claus Wagner und Annette Schulz
Letzte Kommentare